Innovative Kraft-Wärme-Kopplung
Im Heizkraftwerk Hermsdorf stellt die Stadtwerke-Tochter job die Zeichen auf Energiewende. Mittels Wärmepumpen aus der Luft und mittels Power-to-Heat mit überschüssigem Strom entsteht dort Fernwärme besonders effizient.
Seit 2013 erzeugt die job Jenaer Objektmanagement- und Betriebsgesellschaft im Heizkraftwerk Hermsdorf in umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Fernwärme für rund 3.500 Haushalte sowie zahlreiche Unternehmen. Seit 2019 arbeitet das Unternehmen daran, den Anlagenpark in dem denkmalgeschützten Gebäude zu modernisieren und gezielt zu erweitern. Ziel ist es, die Fernwärme besonders effizient und bis 2040 klimaneutral zu erzeugen.
Dafür wurden in den vergangenen Jahren eine Reihe von Investitionen getätigt. So ging ergänzend zu den vorhandenen erdgasbetriebenen Heizkesseln sowie einer vorhandenen Power-to-Heat-Anlage (Wärme aus Strom) im Jahr 2020 ein erstes modernes Blockheizkraftwerk in Betrieb. Mit einer thermischen und elektrischen Leistung von jeweils 1 MW erzeugt es aus Erdgas gleichzeitig Strom und Wärme. Zwei weitere baugleiche Blockheizkraftwerke kamen 2023 hinzu.
2023 wurden schließlich zwei Großwärmepumpen mit einer thermischen Leistung von jeweils rund 400 kW installiert. Die Wärmepumpen wandeln mit Hilfe von Pumpen und Wärmetauschern Umgebungsluft in Heizwärme um. Angetrieben werden sie mit dem vor Ort im Kraftwerk erzeugten Strom.
Gemeinsam mit den vorhandenen Anlagen bilden die Großwärmepumpen ein System der innovativen Kraft-Wärme-Kopplung (iKWK). Mittels einer digitalen Steuerung kommt nun je nach Außentemperatur, Wärmebedarf, Stromangebot und Strompreis die jeweils beste Erzeugungsart zum Einsatz. So soll die Fernwärme für Hermsdorf besonders effizient, umweltschonend und bedarfsgerecht erzeugt werden. Die job investierte rund 4,3 Millionen Euro.
Allerdings war das nur der Anfang. In ihrer Wärmenetzstrategie 2040 hat die job einen konkreten Pfad aufgezeigt, wie sie den Anlagenpark im Kraftwerk weiter umbauen und ergänzen möchte, um die Fernwärme künftig klimaneutral erzeugen zu können. Der hauptsächlich genutzte Energieträger soll dann nicht mehr das fossile Erdgas sondern (grüner) Strom sein. Geplant sind weitere Großwärmepumpen sowie ergänzend für Spitzenlastzeiten Elektrokessel, die (ganz ähnlich wie ein Tauchsieder) mittels Strom das Heißwasser für die Wärmeversorgung erzeugen. Weitere Informationen dazu gibt es hier.