JenErgieReal bei den Energieforen in Leipzig
09.04.2025, 09:59:34 | Stadtwerke Jena Gruppe | Aktuelles | Energie- & Wärmewende
Unser Reallabor der Energiewende JenErgieReal war gestern zu Gast beim „Fokustag §14a EnWG“ der Energieforen Leipzig. Verbundkoordinatorin Anja Zeitschel, Benny Gottschalk von der Westsächsischen Hochschule Zwickau und Dr. Daniel Kretz von Brunata Metrona präsentierten unsere Erkenntnisse zur „Zukunft des Niederspannungsnetzes“
Die Anforderungen an diese „letzte Meile hin zum Kunden“ steigen stetig, u.a. durch den Zubau an PV-Anlagen und die stärkere Nutzung von Elektroautos und Wärmepumpen. Belastungsspitzen sowohl bei der Einspeisung als auch der Entnahme von Energie wechseln sich in immer schnellerer Folge ab. Gleichzeitig wissen Netzbetreiber häufig sehr wenig über die tatsächliche Auslastung ihrer Niederspannungsnetze und können noch seltener steuernd eingreifen.
Hier setzt JenErgieReal an. Im Rahmen des Projektes wurden zehn Quartiere im Stadtgebiet von Jena mit Echtzeitmessgeräten ausgestattet und die Netzauslastung über ein Jahr hinweg erfasst. Auf Basis dieser realen Messergebnisse wurden verschiedene Szenarien simuliert und verglichen, wann Netzengpässe auftreten, und wie sie effektiv und kostengünstig beseitigt werden können.
Das Ergebnis: Neben Investitionen zum Netzausbau ist der Einbau von steuerbaren Anlagenteilen, wie regelbare Ortsnetztrafos (rONT) oder Längsreglern, ein effektives Mittel. Auch der gezielte Einsatz von netzdienlichen Quartiersspeichern erwies sich als hilfreich, hier gilt es aber regulatorische Hürden zu überwinden .
Auf Basis dieser Erkenntnisse arbeiten die acht Verbundpartner im Projekt JenErgieReal nun weiter. Im Laufe dieses Jahres sollen erste Trafostationen mit den regelbaren Anlagenteilen ausgestattet werden. Gemeinsam mit weiteren Erzeugern, Verbrauchern und Speichern von Strom und Wärme sollen sie bis 2027 auf einer digitalen Plattform zu einem virtuellen Kraftwerk verknüpft und abhängig von der Situation am Strommarkt steuerbar gemacht werden.