Weigelstraße: Tonnenschwere Millimeterarbeit geglückt

Bei der Umverlegung einer Fernwärmeleitung aus dem Eichplatz in die Johannisstraße ist ein wichtiger Meilenstein geschafft: In der Weigelstraße wurde das erste von zwei T-Stücken in die Hauptleitung vom Kraftwerk nach Norden eingefügt. Die tonnenschwere Millimeterarbeit verlief letztlich problemlos.

Dabei war die Aufgabe keineswegs einfach: Fast sechs Meter lang und bald drei Tonnen schwer war das mehrfach in stumpfen Winkeln abknickende Bauteil, das die künftige Fernwärmeleitung in der Johannisstraße mit der Bestandsleitung in der Weigelstraße verbinden soll. Und dieses galt es mittels eines Krans einerseits in die vorbereitete Trassenöffnung Richtung Johannisstraße einzufädeln und andererseits ganz genau in die zuvor aufgeschnittene Hauptleitung in der Weigelstraße einzufügen. Eine tüchtige Fummelei mit einem tonnenschweren Gewicht, die mit vielen Zurufen und vielen offenen Augen und helfenden Händen letztlich gut gelang.

Tatsächlich mussten die Bauarbeiter der Firma Spie nur ein paar Millimeter am Stahlrohr abschleifen, damit das Verbindungsstück perfekt in die vorbereitete Öffnung rutschte: Nichts klemmt, nichts wackelt, nirgends ist zu viel Luft. Das kann man wohl Präzisionsarbeit nennen!  Und auch das anschließende Verschweißen des 500-Millimeter-Stahlmantelrohrs verlief ohne Regen- oder Gewitterunterbrechungen problemlos.

Noch bis zum Ende der Woche läuft die Einbindung in der Weigelstraße. Für die Arbeiten musste die Hauptversorgungsleitung vom Kraftwerk in Richtung Norden vom Netz getrennt, abgekühlt und entleert werden. In der Folge ist die Wärmeversorgung in großen Teilen der Stadt derzeit nur eingeschränkt möglich. Während der äußerste Norden der Stadt durch die Biogasanlage in Zwätzen weiterversorgt wird, sichern für den Großteil der übrigen Kunden mobile Heizcontainer in der Merseburger Straße, der Sophienstraße und in der Rathausgasse eine Notversorgung mit Warmwasser ab.  Für eine sehr kleine Anzahl von Kunden im direkten Umfeld der Baustelle war das allerdings aus netztechnischen Gründen nicht möglich.

Die Verlegung der Fernwärmeleitung steht im Zusammenhang mit der geplanten Erschließung des Eichplatzes. Aktuell verläuft die Trasse zur Versorgung der westlichen Innenstadt quer über den Eichplatz. Künftig wird sie durch die Johannisstraße führen. Die dafür nötigen Bauarbeiten werden noch bis Ende November andauern. Gleichzeitig werden die vorhandenen Strom-, Gas-, Abwasser- und Trinkwasserleitungen erneuert und/oder umverlegt, um Platz für die großformatigen Fernwärmerohre zu schaffen.