JenaWasser setzt Einbau der Abwasserklappen nun im Stadtzentrum fort
Mar 4, 2025, 3:56:02 PM | JenaWasser | Aktuelles, Pressemitteilungen | InSchuKa
Der Zweckverband JenaWasser beginnt mit dem Einbau einer zweiten digital steuerbaren Kanalklappe in den Abwasser-Hauptsammler von Jena. Seit dieser Woche laufen dafür im Bereich der Landfeste die notwendigen Arbeiten. Sie sollen bis Ende April abgeschlossen sein.
Während der Bauzeit wird es zeitweise zur Sperrung des Geh- und Radweges kommen. Eine Umleitung über den Radweg direkt am Saaleufer wird ausgeschildert. Auch sind Behinderungen durch rangierende Baufahrzeuge und abgelagerte Baumaterialien möglich. Dafür bittet der Zweckverband JenaWasser um Verständnis.
Im vergangenen November war im Bereich der Wiesenstraße und damit kurz vor dem Zufluss zur Zentralen Kläranlage in Zwätzen bereits eine erste steuerbare Kanalklappe in Jenas größten Abwasserkanal installiert worden. Nun steht im Bereich der Landfeste der Einbau einer zweiten Klappe an. Hierfür wird zunächst das Kanalbauwerk von innen saniert, um den Baukörper für die nächsten Jahrzehnte fit zu machen. Auch werden Schutzrohre für nötige Steuerkabel und Hydraulikleitungen verlegt und ein Steuerschrank errichtet. Anschließend wird die zwei Meter große Stauklappe aus Edelstahl im Kanal verbaut. Da die Zugänge deutlich kleiner als die Klappe sind, muss sie in Einzelteilen über einen Saale-Auslauf in den Kanal eingebracht und vor Ort zusammengebaut werden.
JenaWasser installiert die Kanalklappen im Rahmen seines Forschungsprojektes InSchuKa 4.0. Es beschäftigt sich mit der Anpassung der Abwasser-Infrastruktur von Jena an mit dem Klimawandel zunehmende Wetterextreme, wie Starkregen und Dürre. Die flexiblen, mittels künstlicher Intelligenz gesteuerten Kanalklappen lassen sich stufenlos öffnen und schließen. Somit regulieren sie vollautomatisch das Transportvolumen in Jenas größtem Abwasserkanal. Zur Auswahl der passenden Einstellung nutzt die KI-Steuerung aktuelle Kanalmesswerte, aber auch Wetterprognosen. So werden im Falle von Starkregen Kanal-Überflutungen verhindert und bei anhaltender Trockenheit übelriechende Ablagerungen durch das Auslösen einer Spülwelle reduziert. Für das Projekt wurde JenaWasser im vergangenen Juni vom Branchenmedium Zeitung für Kommunalwirtschaft mit dem ZfK-NachhaltigkeitsAWARD in der Kategorie Digitalisierung ausgezeichnet.
Im Projekt InSchuKa 4.0 („Kombinierter Infrastruktur- und Umwelt-Schutz durch KI-basierte Kanalnetzbewirtschaftung“) arbeitet der Zweckverband JenaWasser mit den Hochschulen Hof und Magdeburg-Stendal zusammen. Weiterhin sind an dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Vorhaben mit der HST Systemtechnik GmbH, der Pegasys GmbH und der Nivus GmbH drei Unternehmen aus den Bereichen Messtechnik, Automatisierung und Digitalisierung beteiligt. Das Projektvolumen für den Projektteil von JenaWasser beläuft sich auf 925.000 Euro, davon 650.000 Euro aus Fördermitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.