Wie der Stromspar-Check hilft

Eine bewegende Erfolgsgeschichte aus Jena

Es ist ein kalter Novembermorgen, als Tatiana G. den Vorhang in ihrer kleinen Wohnung in Jena-Nord öffnet. Ihr Blick fällt auf die ehemaligen Kasernen, vor denen sie als Kind oft spielte. "Jeden Morgen grüße ich meine Stadt", sagt sie und lächelt. Doch ihr Lächeln verbirgt eine bewegte Geschichte – voller Liebe zu einer Stadt, die für sie immer Heimat war. Und voller Herausforderungen, die sie mit Stärke und Zuversicht gemeistert hat. 

Eine Stadt, drei Leben 

Tatiana wurde in den 1960er Jahre in Russland geboren, doch ihre ersten Erinnerungen an Jena reichen weit zurück. Ihr Vater war Offizier und in Jena-Nord stationiert, und so verbrachte sie als Kind viele glückliche Stunden in der Stadt. „Es war Liebe von der ersten Minute an“, erzählt sie. Jahre später kehrte sie zurück, als ihr Mann – ebenfalls Offizier – auch hier stationiert war. In Jena brachte sie als erste Frau aus der Sowjetunion ein Kind zur Welt, so erzählt sie. Auch nachdem sie wieder in der heutigen Ukraine lebte, dachte sie immer wieder an Jena.  

Ihr drittes Leben in Jena begann unter dramatischen Umständen. Als sie 2022 wegen des Krieges aus der Ukraine fliehen musste, wusste sie sofort, wohin sie geht. „Diese Stadt ist so tief in meinem Herzen, ich wäre auch hierhergelaufen, wenn es nicht anders gegangen wäre“, sagt die ehemalige Geografielehrerin. 

 

Ankommen in einer neuen Welt 

Das Ankommen war nicht leicht. Zunächst lebte sie in der Gemeinschaftsunterkunft Bachstraße – dort, wo sie vor Jahrzehnten ihren Sohn geboren hatte. Als sie schließlich von jenawohnen eine eigene kleine Wohnung bekam, hieß es: neu anfangen. Mit bescheidenen Mitteln richtete sie sich ein, meist mit gebrauchten Geräten aus sozialen Einrichtungen. Doch die Freude über die neuen vier Wände wurde getrübt, als ihre erste Stromabrechnung kam: Eine hohe Nachzahlung machte ihr klar, dass günstige Anschaffungen oft teure Stromfresser sein können. 

Ihre Hilfe: Über die Caritas erfuhr Tatiana vom Stromspar-Check – ein vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz finanziertes Projekt Angebot, das Menschen mit geringem Einkommen dabei hilft, Energie zu sparen und ihre Kosten zu senken. Schon kurze Zeit später klingelten zwei freundliche Stromsparhelfer bei ihr.

 

Kleine Maßnahmen, große Wirkung 

Die Stromsparhelfer nahmen alle elektrischen Geräte in ihrem Haushalt unter die Lupe. Schnell stand fest: Der alte Kühlschrank war ein immenser Energiefresser. Doch das Team hatte nicht nur Tipps und Ratschläge parat, sondern brachte gleich, LED-Lampen, einen wassersparenden Duschkopf und Perlatoren mit. Für den Kühlschrank gab es einen Gutschein von 100 Euro, der es Tatiana ermöglichte, ein modernes und energieeffizientes Modell anzuschaffen. 

Das Ergebnis? Beeindruckend. Mit allen Maßnahmen spart sie nun rund 400 Euro Energiekosten im Jahr – eine echte Entlastung für ihr knappes Budget. „Ich wusste nicht, dass alte Geräte solche Stromfresser sind. Das wissen viele nicht“, sagt Tatiana. Und sie ließ es nicht bei ihrer eigenen Geschichte bewenden, sondern sprach mit einer Freundin in ähnlicher Lage, die dank ihrer Empfehlung ebenfalls Hilfe bekam. Für sie steht fest: „Die Menschen hier in Deutschland haben mir und vielen anderen so sehr geholfen. Dafür bin ich unendlich dankbar.“  

 

Ein Angebot, das Leben verändert 

Tatiana ist eine von über 2.500 Menschen in Jena und der Region, die in den letzten 12 Jahren vom Stromspar-Check der Caritas profitierten. Ihre Geschichte zeigt, wie das Angebot nicht nur Kosten senken, sondern auch Hoffnung geben kann. Für Tatiana ist Jena längst mehr als nur ein Zufluchtsort. Es ist Heimat. „Ich war hier mit meinen Eltern, habe meine Kinder hier geboren und bin nun wieder hier, in meinem Städtchen.“ 

 

Die Stadtwerke Energie unterstützen den Stromspar-Check, weil sie wissen: Energieeffizienz hilft nicht nur der Umwelt, sondern auch den Menschen vor Ort.   

 

Foto: Tatiana (rechts) und Johanna Großer, Koordinatorin vom Stromspar-Check Jena am neuen Kühlschrank, der pro Jahr allein über 300 Euro Stromkosten einspart. 

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