Jenaer Nahverkehr auf dem Weg zu einem barrierefreien Straßenbahnnetz
11.01.2024, 13:30:04 | Jenaer Nahverkehr I JES | Aktuelles, Pressemitteilungen | Neue Bahnen
Der Jenaer Nahverkehr hat Grund zur Freude: Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft hat die Zusage gegeben, die Beschaffung weiterer neun Straßenbahnen finanziell zu unterstützen. Die Fördermittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und aus Landesmitteln und werden die Gesamtkosten maximal bis zur Hälfte abdecken. Bei den Straßenbahnen handelt es sich um die kürzere Version (32 Meter) des Zweirichtungs-Multigelenkfahrzeugs TRAMLINK, hergestellt von der Firma Stadler Valencia in Spanien.
Die abschließende Entscheidung über die Investition in diese modernen, niederflurigen und barrierefreien Straßenbahnen steht noch aus. Sollte diese positiv ausfallen, wäre dies ein bedeutender Meilenstein für die Modernisierung und den geplanten Ausbau des Jenaer Straßenbahnnetzes, insbesondere zur Stärkung der Nord-Süd-Achse. Die Stadt Jena, geprägt von besonderen geografischen Merkmalen wie Tal- und Hügellage sowie einem Fluss, ist auf einen gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr, insbesondere Straßenbahnen, angewiesen, um die Mobilität aller Einwohner in der Stadt und aus der Region zu gewährleisten. Denn: Die Straßenbahnen spielen eine zentrale Rolle im Jenaer Verkehrssystem und bilden mit täglich 34.000 Fahrgästen das Rückgrat des Nahverkehrs. Sie entlasten den Verkehr, reduzieren die Umweltbelastung und steigern die Lebensqualität der Menschen.
Die neun niederflurigen Straßenbahnen sind als fünfteilige Straßenbahnen mit 32 Metern Länge geplant. Alle Fahrzeuge verfügen über spezielle Multifunktionsbereiche mit ausreichend Platz für Rollstuhlfahrer, Kinderwägen und Fahrräder. Darüber hinaus sind die Straßenbahnen mit fünf Türen pro Seite sowie einem modernen Kundeninformationssystem ausgestattet.
Die neuen Straßenbahnen des Fahrzeugtypen TRAMLINK, auch „Lichtbahnen“ genannt, sollen die bisherigen 33 Fahrzeuge des Typs GT6M ersetzen. Die erste „Lichtbahn“ ging noch im Jahr 2023 in den Jenaer Linienbetrieb, die nächsten starten sukzessive im Jahr 2024 und 2025. Die beschlossene Förderzusage ermöglicht, neun weitere Fahrzeuge bis zum Jahr 2026 zu beschaffen.
Die Jenaer Straßenbahnflotte befindet sich somit auf einem guten Weg, noch attraktiver und fahrgastfreundlicher zu werden. Ganz allgemein steht das Straßenbahn-Neubeschaffungsprojekt des Jenaer Nahverkehrs unter dem Motto „Wir verbinden Generationen“. Konkret geht es dabei um leistungsfähigere, energieeffizientere und vor allem komplett barrierefreie Fahrzeuge, die in einem stabilen Schienennetz verkehren. Die Entscheidung der Gremien zur Investition in diese neuen Straßenbahnen ist für die prosperierende Stadt Jena von großer Bedeutung – für eine zukunftssichere und ökologische Mobilität.
Christian Gerlitz, Aufsichtsratsvorsitzender des Jenaer Nahverkehrs und Bürgermeister der Stadt Jena hierzu: „Ich bin sehr dankbar dafür, dass der Freistaat Thüringen Wort gehalten hat und erneut einen zweistelligen Millionenbetrag bereitstellt, um die Erneuerung des Jenaer Straßenbahnbestandes abschließen zu können. Mit dann nur noch zwei modernen Fahrzeugtypen im Bestand werden wir nicht nur unseren Fahrgästen mehr Komfort bieten können, auch die höheren Kapazitäten und die niedrigeren Betriebskosten werden uns helfen, Jenas ÖPNV-Angebot weiter auszubauen. Zusammen mit der bereits bewilligten Bundesförderung über mehr als 31 Mio. Euro für die Nord-Verlängerung und den barrierefreien Haltestellenausbau der Linie 1 können wir mit dieser erneuten Landesförderung das Rückgrat des Jenaer Nahverkehr qualitativ und quantitativ auf eine neue Stufe heben.“