Stadtwerke legen Hochtemperatur-Fernwärmenetz still
Dec 4, 2024, 9:31:00 AM | Stadtwerke Energie Jena-Pößneck | Aktuelles, Pressemitteilungen | Energie- & Wärmewende | Energie- & Wärmewende
Vorankündigung: Mitte Mai 2025 drei Tage keine Fernwärme für große Teile Jenas
Die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck gehen im kommenden Jahr erste bauliche Schritte hin zu dem großen Ziel, die Fernwärmeversorgung für Jena künftig klimaneutral gewährleisten zu können. Als eine wichtige Voraussetzung, um die Fernwärme aus erneuerbaren Energien statt fossilem Erdgas erzeugen zu können, gelten niedrigere Betriebstemperaturen im Netz.
Deshalb nehmen die Stadtwerke im Mai 2025 ein mit Dampf betriebenes Fernwärme-Teilnetz am Wissenschafts- und Industriestandort Jena-Süd außer Betrieb und binden die dortigen Fernwärmekunden an das Hauptnetz an.
Schon jetzt weisen die Stadtwerke darauf hin, dass die Arbeiten zur Netzeinbindung zu einer großflächigen Versorgungsunterbrechung führen werden. Diese wird Mitte Mai 2025 nötig sein und voraussichtlich drei Tage andauern. Die Stadtwerke kündigen die Unterbrechung so langfristig an, weil die Kunden während dieser Zeit auf warme Heizungen und warmes Wasser verzichten müssen.
Betroffen sein werden alle fernwärmeversorgten Gebäude im Stadtzentrum, in Jena-Süd, Jena-West und Jena-Nord. Dies betrifft rund 1.000 Abnahmestellen mit fast 12.000 Haushalten. Die Wohngebiete Nord 2 und Nord 3 werden teilweise über die Biogasanlage Zwätzen weiterversorgt, doch je nach Wetterlage und Wärmebedarf kann es auch hier zu Einschränkungen in der Versorgung kommen.
Abhängig von Unterbrechung des Zugverkehrs
Aktuell läuft die Auftragsvergabe an die benötigten Fachunternehmen. Sobald diese abgeschlossen ist, erfolgt eine konkrete Terminabsprache und werden die Stadtwerke ihre Kunden genauer zum Termin und zur Dauer der Unterbrechung informieren. Selbstverständlich sind alle Beteiligten bemüht, die Stillstandszeit auf das absolut notwendige Mindestmaß zu begrenzen. Der Termin ist abhängig von einer notwendigen Unterbrechung des Zugverkehrs durch die Deutsche Bahn AG und kann deswegen durch die Stadtwerke nicht beeinflusst werden.
Die Stadtwerke Energie bitten für die Einschränkungen um Verständnis. Stets aktuelle Informationen und weitere Hintergründe zum Projekt finden Sie hier.
Das Dampfnetz der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck verläuft auf einer Länge von sieben Kilometern zwischen Winzerla und dem Wissenschafts- und Industriestandort Jena-Süd. Es nutzt bis zu 320 Grad heißen Wasserdampf als Wärmemedium, während das fast 120 Kilometer umfassende Hauptnetz mit maximal 130 Grad heißem Wasser betrieben wird. Über die reine Wärmeversorgung hinaus nutzt eine Reihe von Industriekunden das Dampfnetz für ihre Produktionsprozesse. Zuletzt ging die Nachfrage nach Prozessdampf allerdings stark zurück. Zudem ist ein Hochtemperatur-Fernwärmenetz für den Betrieb mit erneuerbaren Energien ungeeignet und daher wenig zukunftsfähig.
Die Ablösung des Dampfnetzes in Jena-Süd ist die größte technische Veränderung am Jenaer Fernwärmenetz seit Mitte der 1990er Jahre. Seit 2019 bereits arbeiten die Stadtwerke in mehreren Teilmaßnahmen auf diese Netzumstellung hin. Aktuell wird im Rahmen dieses Projektes u.a. im Lichtenhainer Oberweg eine neue Heißwassertrasse verlegt, die ab dem kommenden Jahr die bestehende Dampftrasse zum früheren Zeiss-Standort (Bau 6/70, inzwischen im Besitz der Landesentwicklungsgesellschaft LEG) ersetzen wird. Weitere Baumaßnahmen im Zusammenhang mit der Netzumstellung werden im kommenden Jahr in der Lichtenhainer Straße, in der Moritz-von-Rohr-Straße, im Burgauer Weg und an der Rohrbrücke zum Sandweg umgesetzt. Zusätzlich werden zwei Wärmeübertragerstationen auf dem Gelände von Schott und der Fachhochschule vollständig umgebaut.
Die Stadtwerke Energie bitten für die Einschränkungen um Verständnis.