Stadtwerke erinnern an bevorstehende Fernwärmeunterbrechung
Apr 29, 2025, 9:13:04 AM | Stadtwerke Energie Jena-Pößneck | Aktuelles, Pressemitteilungen | Dampfablösung
Vom 11.-14. Mai, müssen alle fernwärmeversorgten Gebäude nördlich des Beutenberges auf warme Heizungen und warmes Wasser verzichten.
Aufgrund von umfangreichen Bauarbeiten am Fernwärmenetz muss in der kommenden Woche die Fernwärmeversorgung in großen Teilen der Stadt für drei Tage unterbrochen werden. Daran erinnern die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck.
In der Folge müssen im Zeitraum von Sonntag, 11. Mai, 17 Uhr bis Mittwoch, 14. Mai, 8 Uhr alle fernwärmeversorgten Gebäude nördlich des Beutenberges auf warme Heizungen und warmes Wasser verzichten. Davon betroffen sind rund 12.000 Haushalte im Zentrum, in Jena-West und Jena-Nord. Die Fernwärmekunden in Zwätzen und Löbstedt werden über die Biogasanlage in Zwätzen weiterversorgt, ebenso die Wohngebiete Nord 2 und Nord 3. Je nach Wetterlage und Wärmebedarf sind aber auch dort Einschränkungen möglich.
In Lobeda-Ost und Lobeda-West sowie in Winzerla steht die Fernwärme ohne Einschränkungen weiter zur Verfügung. Gleiches gilt für Jena-Süd im Bereich rund um die Tatzendpromenade. Dort sind jedoch im Vorfeld der Baumaßnahmen kurzzeitige Fernwärmestillstände notwendig, die den Gebäudeeigentümern jeweils separat angekündigt werden.
Die Unterbrechung steht im Zusammenhang mit der Stilllegung eines mit Dampf betriebenen Fernwärme-Teilnetzes in Jena-Süd. Zur Anbindung der dortigen Bestandskunden an das Hauptnetz sind an der Rohrbrücke im Burgauer Weg umfangreiche Leitungsbauarbeiten nötig. Dafür muss der Netzabschnitt etwa auf Höhe des Beutenberges von der Wärmezufuhr durch das Kraftwerk in Winzerla getrennt, abgekühlt und entleert werden. In der Folge sind alle Kunden nördlich des Einbindepunktes ebenfalls von der Wärmezufuhr getrennt und müssen im genannten Zeitraum auf Heizung und Warmwasser verzichten.
Die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck bitten für die Einschränkungen um Verständnis. Der Termin der Bauarbeiten ist abhängig von einer notwendigen Unterbrechung des Zugverkehrs durch die Deutsche Bahn AG und kann deswegen durch die Stadtwerke nicht beeinflusst werden.
Weitere Informationen und eine Kartendarstellung der betroffenen Gebiete
Hintergrund:
Die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck gehen in diesem Jahr erste konkrete bauliche Schritte hin zum großen Ziel, die Fernwärmeversorgung für Jena künftig klimaneutral gewährleisten zu können. Als eine wichtige Voraussetzung, um die Fernwärme aus erneuerbaren Energien statt fossilem Erdgas erzeugen zu können, gelten niedrigere Betriebstemperaturen im Netz. Deshalb nehmen die Stadtwerke das mit Dampf betriebene Teilnetz am Wissenschafts- und Industriestandort Jena-Süd außer Betrieb und binden die dortigen Fernwärmekunden an das Hauptnetz an.
Die Stilllegung des Dampfnetzes ist die größte Veränderung am Fernwärmenetz seit Ende der 1990er Jahre. Das Dampfnetz in Jena-Süd wird mit 320 Grad heißem Wasserdampf betrieben, während das Hauptnetz mit bis zu 130 Grad heißem Wasser arbeitet. Für den Betrieb mit Erneuerbaren Energien ist das Netz deshalb nicht mehr zukunftsfähig. Dafür muss selbst im Hauptnetz die Betriebstemperatur perspektivisch sinken. Schon 2030 sind die Stadtwerke verpflichtet, 30 Prozent der Wärmemenge aus regenerativen Quellen zu erzeugen. Über das Dampfnetz beliefern die Stadtwerke aktuell neun meist gewerblich-industrielle Kunden.
Schon seit 2019 arbeiten die Stadtwerke auf das Großprojekt Dampfnetzablösung hin. Es wurden bereits 3,2 Kilometer Heißwasserleitungen neu verlegt sowie zwei große Umformerstationen und mehrere kleinere Stationen abgelöst und durch Heißwasser-Hausanschlussstationen ersetzt. Auch in diesem Jahr wird es in Jena-Süd nochmal verstärkte Bautätigkeiten geben. Anfang März haben im Kreuzungsbereich Lichtenhainer Straße / Moritz-von-Rohr-Straße Bauarbeiten zur Errichtung eines Fernwärmeknotenpunktes begonnen. Diese werden noch bis Mitte September andauern. Die Arbeiten im Burgauer Weg mit der Rohrbrücke über die Kahlaische Straße ist ein weiterer Maßnahmeschwerpunkt, der bis Mitte Juni abgeschlossen sein soll. Zusätzlich werden zwei Wärmeübertragerstationen auf dem Gelände von Schott und der Fachhochschule vollständig umgebaut. Insgesamt investieren die Stadtwerke rund 6,8 Millionen Euro in das Projekt, davon allein in diesem Jahr rund 3,4 Millionen Euro.