Kommunale Wärmeplanung: Bürger-Informationsabend am 18. Februar

Feb 14, 2025, 9:53:15 AM | Stadtwerke Energie Jena-Pößneck | Aktuelles | Energie- & Wärmewende

Die Stadt Jena hat einen ersten Entwurf für eine kommunale Wärmeplanung vorgelegt. Dieser wird am Dienstag, 18. Februar, ab 18 Uhr im Volksbad Jena öffentlich vorgestellt und erläutert. Alle Interessierten sind zu dem Informationsabend willkommen. Der Eintritt ist frei.  

Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer, da die Planungen maßgeblich deren Immobilien betreffen. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) des Bundes sieht unter anderem vor, dass in bestehende Gebäude künftig nur noch Heizungen neu eingebaut werden dürfen, die zur Wärmeerzeugung mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien verwenden.  

Zum Infoabend am 18. Februar stellt das beauftragte Planungsbüro Hamburg Institut Consulting GmbH in einem kurzen Vortrag die Ergebnisse der Wärmeplanung und die empfohlenen nächsten Schritte vor. Anschließend gibt es eine offene Fragerunde und Möglichkeiten zur Diskussion.  

Zusätzlich können sich Interessierte zu verschiedenen Themenbereichen weitergehend informieren. So werden die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck unter anderem zu den Themen Fernwärme und dezentrale Wärmeversorgung informieren. Die Stadtwerke Jena Netze stehen zu Fragen zum Stromnetzausbau und zur Wasserstofftransformation zur Verfügung. Für Fragen zu Rechten und Pflichten von Hausbesitzern oder zu Fördermöglichkeiten sind als weitere Ansprechpartner Vertreter der Stadtverwaltung, vom Hamburg Institut, von der Landesenergieagentur ThEGA und der Kreishandwerkerschaft vor Ort.  

Die kommunale Wärmeplanung unterteilt das Stadtgebiet von Jena in mehr als 40 Wärmeversorgungsgebiete. Für jedes dieser größeren oder kleineren Quartiere wurden relevante Standortfaktoren anhand fester Kriterien analysiert und so die für die Hausbesitzer kostengünstigste, klimaneutrale Wärmeversorgung ermittelt. Im Ergebnis wurden folgende Eignungsgebiete ermittelt:  

  • Wärmenetze: In dicht bebauten Stadtgebieten mit Mehrfamilienhäusern ist der Anschluss an das Fernwärmenetz bzw. der Aufbau eines Nahwärmenetzes vorgesehen. 
  • Dezentrale Versorgung: In weniger dicht bebauten Gebieten ist eine dezentrale Wärmeversorgung als Einzelhauslösung vorgesehen, beispielsweise mittels Wärmepumpe. 
  • Prüfgebiete: Für einige Bereiche konnte noch keine abschließende Entscheidung über die beste Versorgungslösung getroffen werden, hier könnte unter Umständen auch eine Versorgung über Wasserstoffnetze in Frage kommen. 

Empfohlen wird v.a. ein deutlicher Ausbau der Fernwärmeversorgung. Decken zentrale Wärmenetze aktuell rund 43 Prozent des gesamten städtischen Wärmebedarfs von fast 1.000 Gigawattstunden jährlich, soll dieser Anteil künftig auf 69 Prozent anwachsen. Dafür wird ein Fernwärmeausbau in Jena-West und Jena-Nord, eine Verdichtung in Jena-Süd und die Erschließung von Jena-Ost/Wenigenjena empfohlen - und damit ziemlich genau jene Quartiere, die die Stadtwerke selbst bereits als lohnende Ausbaugebiete definiert und in der interaktiven Karte kommuniziert hatten. Weitere 23 Prozent des Wärmebedarfes werden über dezentrale Lösungen gedeckt, 7 Prozent befindet sich in den Prüfgebieten. 

Die Ergebnisse der Wärmeplanung sind rechtlich nicht verbindlich. Sie stellen aber eine wichtige Informationsgrundlage für die Akteure der Wärmewende sowie die Bevölkerung dar. Ein Anspruch bzw. eine Verpflichtung auf eine bestimmte Versorgung besteht dadurch jedoch nicht. 

 

Die öffentliche Informationsveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung kann von Interessierten auch im Livestream verfolgt werden.  Der Stream kann hier abgerufen werden. 

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